„Man weiß nicht, ob man wieder zurückkommt"

Die Allgemeine Zeitung Mainz berichtet über die Resonanz, die das Urteil gegen die sieben ehemals führenden Angehörigen der iranischen Bahá’í-Gemeinde im rheinhessischen Alzey hervorgerufen hat. Der Autor Thomas Ehlke hat die dortige Bahá’í-Gemeinde besucht.

Im August wurden sieben namhafte Anhänger der Baha’i-Religion im Iran zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Vorgeworfen wird ihnen unter anderem Spionage und Propaganda gegen die Islamische Republik Iran. Ein Urteil, das weltweit Empörung auslöst. Grünen-Vorsitzende Claudia Roth sprach am Sonntag bei einer Protestkundgebung vor dem Brandenburger Tor von einer „reinen Willkürtat“.

Nicht nur auf der großen politischen Weltbühne sorgt das Thema für Diskussionen und Betroffenheit, auch in Alzey verfolgen die Mitglieder der Baha‘i-Gemeinde mit bangen Blicken die Verfolgung ihrer Glaubensgemeinschaft durch das Ahmadinedschad-Regime. „Wir sorgen uns sehr um unsere Glaubensbrüder im Iran“, bringt Siamak Ronshanai die Stimmung unter den hier lebenden Bahai‘i auf den Punkt. …
Siamak Ronshanai war zuletzt vor fünf Jahren in seiner Heimat, um das erste Mal seit 25 Jahren seine beiden Brüder wiederzusehen. Trotz der Wiedersehensfreude, wird er eine solche Reise wohl so schnell nicht mehr unternehmen. „Man weiß nicht, ob man wieder zurückkommt“, sagt Ronshanai.

Diesen Artikel teilen: