Stephan Meyers, Schüler der Klasse 8 des Erasmus-v.-Rotterdam-Gymnasium in Viersen, schreibt im Rahmen des Projekts „Schüler lesen Zeitung“ in der Rheinischen Post aus Düsseldorf über die Menschenrechtsverletzungen an den Bahá’í im Iran.
Allgemein nehmen die Verhaftungen im ganzen Land unvermindert zu. In den ersten drei Monaten kam es zu 54 Verhaftungen, mehr als die Hälfte gegenüber der gesamten Inhaftierten in 2009. Die Muster der Verhaftungen verlaufen ähnlich. Mitarbeiter der Behörden tauchen bei den Bahai auf, durchsuchen die Wohnungen und Häuser und beschlagnahmen Gegenstände wie Bücher und Computer. Falsche Anklagen werden erhoben, um die Verhaftungen zu rechtfertigen. Sie werden nur nach Hinterlegung von exorbitanten Kautionen, Immobilien oder Geschäftslizenzen wieder frei gelassen.
Dies führt zu einer zunehmenden Verarmung der beteiligten Familien und Gemeinden. Sie erhalten keine Arbeitsstellen im öffentlichen Dienst. Muslime werden unter Druck gesetzt, Bahai-Angestellte zu entlassen. Der Zugang zu Bildungseinrichtungen und Universitäten wird versperrt. Vor wenigen Monaten wurden viele Häuser der Bahai des Dorfes Evil am Kaspischen Meer zerstört. Immer wieder werden sogar Friedhöfe zerstört.
Zum Internationalen Tag der Menschenrechte wird am 11. Dezember 2010 in Viersen mit einem sogenannten Candlelight-Konzert an die inhaftierten Bahá’í erinnert. Beginn ist um 20 Uhr im Foyer des Stadthauses Viersen am Rathausmarkt.