Wiesbadener Aktionstag für Menschenrechte im Iran

Yaran
Mit übergroßen Buchstaben wurde das Wort YARAN nachgestellt– was auf Persisch so viel wie „Freunde“ heißt und womit die sieben Bahá’í-Führer bezeichnet werden. Damit solidarisierten sich die Bahá'í und ihre Unterstützer mit ihren seit fast drei Jahren unrechtmäßig inhaftierten Glaubensbrüdern und -schwestern.

Auf dem Wiesbadener Mauritiusplatz versammelten sich am vergangenen Sonntag rund 50 Bahá’í aus dem Rhein-Main Gebiet zusammen mit ihren Freunden und Bekannten, um auf die Verfolgung der Anhänger der Bahá’í-Religion in ihrem Ursprungsland Iran hinzuweisen.
Auf dem Platz hatten sie einen Info-Stand aufgestellt, ein großes Banner gespannt und eine Gefängniszelle nachgebaut, in der übergroß die Zahl „10“ stand – für die zehn Jahre Haft, zu der jüngst die siebenköpfige inoffizielle Führungsriege der iranischen Bahá’í-Gemeinde verurteilt wurde.
Das Vergehen der sieben: Bahá’í und damit Angehörige dieser mit 300.000 Mitgliedern größten religiösen Minderheit des Landes zu sein und für Ideale wie die Gleichwertigkeit von Mann und Frau und universelle Bildung einzutreten.
Und auf eben diese Ungerechtigkeit wollte die Aktion hinweisen: Dass völlig unschuldige Menschen, die sich für mehr Menschlichkeit in ihrem Heimatland einsetzen, für Ideale und für die Menschenrechte, brutal verfolgt und misshandelt werden.
Vor allem geschah dies mit den übergroßen Buchstaben, mit denen nicht nur das Wort YARAN – was auf Persisch so viel wie „Freunde“ heißt und womit die sieben Bahá’í-Führer bezeichnet
werden – nachgestellt wurde. Die Passanten bekamen noch viele weitere Ausrufe zu sehen, wie:
MENSCHENRECHTE IM IRAN FÜR ALLE, SOLIDARITÄT FÜR IRANER usw. – zum Teil auch auf Englisch und auf Persisch. Und nicht zuletzt: YARAN IHR SEID NICHT ALLEIN.
Kordula Schul-Asche
Auch die Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Kordula Schulz-Asche (links) solidarisierte sich mit den verfolgten Bahá'í im Iran.

Diese Botschaft sollte möglichst weit vom Mauritiusplatz in die Welt ausstrahlen und auch die Machthaber im Iran erreichen, damit ihnen deutlich wird, dass die Unterdrückung der  iranischen Bahá’í-Gemeinde und aller, die sich friedlich für die Menschenrechte im Iran einsetzen, ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist, das nicht unbemerkt bleibt.
Diesem Anliegen schloss sich auch Kordula Schulz-Asche, Vorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen Hessen, an, die nicht nur die Schirmherrschaft für diese Aktion übernahm, sondern es sich nicht nehmen ließ, persönlich vorbeizuschauen und aktiv bei der Buchstabenaktion mitzumachen.
Neben Frau Schulz-Asche konnten die Initiatoren noch einige weitere prominente Persönlichkeiten für die Schirmherrschaft gewinnen: Den Exilpolitiker und Mitbegründer von United Republicans for Iran Mehran Barati, den CDU-Europaabgeordneten Michael Gahler, den Bundestagsabgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen Omid Nouripour, den gerade mit dem Deutschen Menschenrechts-Filmpreis 2010 geehrte Filmemacher Ali Samadi Ahadi und die Hofheimer Bürgermeisterin und stellvertretende hessische SPD-Vorsitzende Gisela Stang.
Außerdem beteiligen sich Ortsgruppen von amnesty international und die Gruppe Solidarity with Laale Park Mothers Frankfurt.
Dieser Aktionstag in Wiesbaden war der Auftakt für weitere: am Samstag 11.12. ab 11:00 Uhr in Frankfurt an der Hauptwache, am Donnerstag 16.12. ab 13:00 Uhr in Taunusstein-Hahn auf dem Marktplatz am Rathaus und am Samstag 18.12, ab 11:00 Uhr in Mainz auf dem Schillerplatz.

Diesen Artikel teilen: