Kirche in Not: Apostasie bedeutet Tod

Die Religionsfreiheit und insbesondere die Christenverfolgung werde für Österreich ein Schwerpunkt im UN-Menschenrechtsrat sein, sollte es im Mai nächsten Jahres in dieses Gremium gewählt werden, sagte Außenminister Michael Spindelegger anlässlich des Internationalen Tags der Menschenrechte. Das Onlineportal Vorarlberg.at veröffentlicht dazu einen Überblick über den Stand der Religionsfreiheit im Iran und der Türkei. Im Iran habe sich alles der Staatsreligion, dem schiitischen Islam in radikalster Form, unterzuordnen, so die Webseite.

Anerkannte Minderheiten (Christen, Juden, Zoroastrier) sind in der Realität Bürger zweiter Klasse. Ihre Anhänger werden, wie auch jene der Baha’i – einer vom schiitischen Islam abgespaltenen Religion – oft unter politischen und ethnischen Vorwänden verfolgt. 2008 verabschiedete das Parlament in Teheran ein Strafgesetzbuch, das Abfall vom Islam (Apostasie) mit der Todesstrafe ahndet. Die Bestätigung durch den mächtigen geistlichen Wächterrat steht noch aus.
Auch ins Ausland geflüchtete Iraner sind vor Verfolgung nicht sicher, denn nach dem Prinzip der Sippenhaftung vergreift sich die iranische Justiz oft an Angehörigen. So wurde im Mai der Vater von John Reza Vashahi inhaftiert, der seit 2003 in Großbritannien lebt, zum Christentum konvertierte und für Amnesty International arbeitet. In Wien wagte es kein hier lebender Iraner, bei der Pressekonferenz der Solidaritäts- Plattform persönlich aufzutreten. Ein Vertreter von „Kirche in Not“ lieh einem Zeugen seine Stimme und las aus dessen Botschaft vor. Der Iraner schilderte, wie es einem Getauften geht, wenn er aufgespürt wird: Verhaftung, Folter, Verlust der Arbeit; Frauen drohe Zeitehe, Zwangsislamisierung, Steinigung gemäß der Sharia.

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