Bischof Schindehütte: "Das Engagement für Religionsfreiheit ist notwendiger denn je"

In einem Gastkommentar für evangelisch.de erläutert der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, wie Christen im Westen bedrängten und verfolgten Mitgläubigen in der islamischen Welt helfen können. Doch nicht nur Christen seien Opfer „einer verbreiteten Einschränkung von Religionsfreiheit“.

Bedauerlicherweise sind es immer wieder besonders Länder mit starker muslimischer Prägung, in denen solche Anschläge und Übergriffe vor allem einem Ziel dienen sollen, nämlich Christen und andere religiösen Minderheiten das Recht auf Existenz in einem Land und einer Gesellschaft zu bestreiten, Druck auf die örtlichen Regierungen auszuüben und die Zivilgesellschaft zu destabilisieren. Dass christliche Gemeinden davon in besonderem Maße betroffen sind, ist eine traurige Tatsache. Doch richtet sich der Terror auch gegen Angehörige andere Minderheiten, wie beispielsweise die Baha‘i im Iran oder sogar Muslime in einigen indischen Bundesstaaten. Und dann gibt es auch noch gewaltsame Auseinandersetzungen innerhalb von Religionen. Religionsfreiheit ist auch innerhalb von Religionen bedeutsam.
Bei genauerer Betrachtung der verschiedenen Konflikte zeigt sich: Opfer gibt es auf allen Seiten zu beklagen, bei allen Religionen! Daran wird deutlich, dass der Einsatz für Religionsfreiheit weltweit nicht nur Christinnen und Christen betrifft, sondern im Sinne der universalen und unteilbaren Menschenrechte alle Menschen im Blick hat.

„In jedem Fall“ bleibe daher das Engagement für Religionsfreiheit „ein wesentlicher Schwerpunkt des menschenrechtlichen Engagements der Kirchen“, so Schindehütte, der Vizepräsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist und dort die Hauptabteilung Ökumene und Auslandsarbeit leitet. Dieser Einsatz sei besonders wichtig, da das Bekenntnis zu einer universellen Religionsfreiheit  „allen Religionsgemeinschaften gleichermaßen gilt“. Dies sei eine „entscheidende Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Kulturen, Religionen und Konfessionen“.
Schindehütte verwies auf die stille Diplomatie der Kirchen für Religionsfreiheit. Er warb für Unterstützung von Hilfsprojekten und ermutigte zu persönlichen Kontakten mit Menschen, die in ihrer Heimat wegen ihres Glaubens verfolgt wurden und als Flüchtlinge nach Deutschland kamen. Ebenso sei es für die Verfolgten „eine große Stärkung, wenn sie wissen, dass wir für sie beten“.

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