Seit 25 Jahren gibt es einen UN-Sonderberichterstatter zum Recht auf Glaubens- und Religionsfreiheit, ein „umkämpftes Recht“, wie der derzeitige Amtsinhaber, Prof. Dr. Heiner Bielefeldt, gegenüber dem Deutschlandradio Kultur mitteilt. Er ist Professor für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik an der Universität Erlangen-Nürnberg.
Dieter Kassel: […] das ist eine ehrenamtliche Tätigkeit, die Sie da für die Vereinten Nationen ausüben. Was heißt denn das im Alltag, wie viel Zeit haben Sie denn wirklich, um irgendetwas zu tun?
Bielefeldt: Nun, das Gute ist, ich stehe nicht allein. Das ist deshalb ein Ehrenamt, weil mit der Ehrenamtlichkeit ja auch Unabhängigkeit verbunden ist, und das ist ganz wichtig. Ich verstehe mich als unabhängig und muss deshalb auch mich nicht auf problematische Kompromisse einlassen. Es gibt sehr professionelle Unterstützung im Hochkommissariat für Menschenrechte in Genf – ohne diese Unterstützung könnte man natürlich die Vielfalt der Aufgaben gar nicht erfüllen.
Es ist schon so, dass ich täglich mit diesem Mandat zu tun habe. Die Arbeit besteht darin, Briefe zu schreiben oder in Kommunikation zu treten mit Regierungen über ganz konkrete Fälle – was weiß ich, über Attacken gegen Kopten in Ägypten, über die Verhaftung von Bahá’í im Iran, über Verhaftungen, Folter von Falun-Gong-Angehörigen in China, aber auch über Diskriminierung von Zeugen Jehovas in Griechenland. Es geht außerdem dann um Länder, und es gibt dann die Berichterstattung in den Gremien der UNO, im Menschenrechtsrat, in der Generalversammlung, auch jeweils mit bestimmten Themenschwerpunkten. Jetzt steht heute an Religionsfreiheit und Schule und eine ganze Menge weitere Fragen.
Das ganze Interview über den Stand der Religionsfreiheit in der Welt und die Arbeit des Sonderberichterstatters gibt es hier:
Heiner Bielefeldt