Wahied Wahdat-Hagh, Senior Fellow der European Foundation for Democracy in Brüssel, zitiert auf dem Autorenblog „Die Achse des Guten“ den iranischen Bahá’í Nawid Khanjani.
Navid Khanjani ist ein iranischer Menschenrechtler. Er darf im Iran nicht studieren, weil er Bahai ist. Auf legalem Wege versuchte er sein Recht auf akademische Bildung einzufordern. Dafür wurde er am 2. März 2010 verhaftet. Nach 65 Tagen wurde er gegen eine Kaution von rund 65.300 Euro freigelassen. Im Februar 2011 wurde ein neues Urteil gegen ihn verkündet. Er wurde zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Zudem hat er ein Ausreiseverbot bekommen. Er ging in Berufung. Zwischenzeitlich setzt er seine Menschenrechtsaktivitäten fort. Noch ist nicht klar, wann er wieder ins Gefängnis kommt. 12 Jahre Haft für einen Menschenrechtsaktivisten ist die Höchststrafe, die für Weblogger bisher vergeben wurde. Dennoch schreibt er weiter auf Facebook und auf seinem Weblog.
Facebook und Weblog dienen Wahdat-Hagh als Quelle. So schreibt Khanjani an eine in Haft befindliche Freundin gerichtet:
Du kannst nichts sehen. Um Dich herum sind Mauern einer Einzelzelle. Erlaube es mir, dass ich dir es sage. Marziyeh, die entwurzelten Menschen hier denken nicht an Dich. Marziyeh, Wurzeln zu schlagen, hat hier einen hohen Preis. Marziyeh, hier wird niemand Mitleid mit dir haben, wenn du in der Einzelzelle weinst. Marziyeh, hier denkt niemand daran, dass du eine Künstlerin warst, die von der ‚Liebe zum Iran’ sprach. Vielleicht kann ich alles in einem kurzen Satz zusammenfassen: Hier hat niemand eine Ehre. Ja, Marziyeh, hier ist die Ehre gestorben. Hier ist sogar keine Spur mehr von der Leiche der Ehre. In der Stille unserer Stadt haben die Geier sogar die Leichen der Ehre aufgefressen.