Kanadische Universitätspräsidenten erheben ihre Stimme für die Bahá’í

Die beiden kanadischen Universitätspräsidenten, Allan Rock (links) und Lloyd Axworthy (rechts), verlangen ein Ende der Verweigerung des Rechts auf Bildung im Iran. Allan Rock ist Präsident der Universität in Ottawa, Lloyd Axworthy der Universität in Winnipeg. Foto: Mark Garten/Evan Schneider

Zwei kanadische Universitätspräsidenten rufen ihre Landsleute dazu auf, sich für das Recht auf Bildung im Iran einzusetzen. Den Appell machten der ehemalige kanadische Außenminister und Präsident der Universität Winnipeg, Lloyd Axworthy, und Allan Rock, Präsident der Universität von Ottawa und ehemaliger kanadischer UN-Botschafter.
In einem Meinungsbeitrag in der Internetzeitung Huffington Post (kanadische Ausgabe) zeigen sie sich „tief besorgt” darüber, dass den iranischen Bahá’í der Zugang zu Hochschulbildung verwehrt wird. Das „brutale Regime“ in Teheran stelle sich taub gegenüber der Forderung, die systematische Verfolgung einzustellen. „Als Präsidenten kanadischer Universitäten halten wir es für überaus wichtig, dass junge Menschen Zugang zu Wissen und Fertigkeiten haben, die sie benötigen, um in der Welt von morgen erfolgreich sein zu können. Wir sehen Bildung als Schlüssel für eine bessere Zukunft für alle Menschen und glauben darum leidenschaftlich daran, dass jeder Mensch ein Recht auf Bildung hat.“
In ihrem Beitrag kritisieren sie auch die Übergriffe der iranischen Regierung gegen eine informelle Gemeindeinitiative, das Bahá’í Institute for Higher Education (BIHE). Sie wurde ab 1987 eingerichtet, um den jungen Bahá’í Bildung zu ermöglichen, die nicht an Universitäten zugelassen werden.
Unter den im letzten Mai für ihr Engagement im BIHE festgenommenen Personen ist auch Nooshin Khadem, die ihren Master-Abschluss an der Carleton-Universität in Ottawa machte. Sie verbüßt derzeit eine vierjährige Haftstrafe. Auch das iranische Ehepaar Kamran Rahimian und Faran Hessami absolvierte sein Aufbaustudium an der Universität Ottawa, im Fach psychologische Beratung. Die beiden warten derzeit auf den Beginn ihrer Verhandlungen vor einem Revolutionsgericht im Iran. „Man wirft ihnen vor, ohne Lehrbefugnis unterrichtet zu haben“, schreiben Rock und Axworthy. „Beamte beschlagnahmten Dokumente über ihre Studienabschlüsse der Universität Ottawa und behaupten nun, sie hätten diese nie erlangt.“
Die Präsidenten Axworthy und Rock rufen alle Kanadier dazu auf, „ihre Stimme zu erheben und die iranische Regierung aufzufordern, alle Anklagen gegen die Dozenten fallen zu lassen, keine weiteren Aggressionen zu richten gegen das Bahá’í Institute for Higher Education und den iranischen Bahá’í Zugang zu Bildung zu gewähren. Die iranischen Bahá’í müssen wissen, dass sie in ihrem Widerstand gegen die grausame Unterdrückung nicht allein dastehen.“
Der Artikel endet mit den Worten, die beiden Universitätspräsidenten seien „stolz darauf”, sich einer wachsenden Zahl Akademiker, Lehrbeauftragter und bekannten Friedensanwälten wie Desmond Tutu, Romeo Dallaire und Jose Ramos-Horta anzuschließen, die „das iranische Regime dafür verurteilen, das Recht auf Bildung zu verweigern.“

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