Repressionen gegen Glaubensgemeinschaften in Iran wachsen

Ulrich Pick, Redakteur für Religion, Kirche und Gesellschaft des Südwestrundfunks aus Mainz, schreibt auf tagesschau.de über religiöse Minderheiten in Iran. Der langjährige Korrespondent des ARD-Hörfunks in Istanbul lenkt dabei den Blick auch auf die größte religiöse Minderheit, die iranische Bahá’í-Gemeinde.

Seit 1983 ist die Religionsgemeinschaft verboten und starken Repressionen ausgesetzt. Nach staatsoffiziellem Verständnis gelten die Bahai als Apostaten, das heißt: vom islamischen Glauben Abgefallene. Denn ihr Religionsgründer, der aus Persien stammende Baha’u’llah, erklärte, er stehe in der Nachfolge des Propheten Mohammed. Das aber ist nach islamischer Auffassung unmöglich, da Mohammed der letzte Prophet ist. Der Druck auf die Mitglieder der Bahai, von denen seit der islamischen Revolution etwa 200 hingerichtet wurden, ist unter Präsident Mahmud Ahmadinedschad deutlich gewachsen. … So berichtet die deutsche  Bahai-Gemeinde, dass noch Anfang Februar in Shiraz zehn iranische Gemeindemitglieder verhaftet und im Dezember im kurdischen Sanadaj die Häuser von zwölf Bahai überfallen worden seien.

Über die Widersprüche der iranischen Minderheitenpolitik schreibt Ulrich Pick gleichlautend auch in der Printausgabe der Neuen Züricher Zeitung vom 1. März.
 

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