In der „Kulturzeit“ auf 3Sat stellt der ZDF-Journalist Kamran Safiarian anhand des Dokumentarfilms „Iranian Taboo“ von Reza Allamezadeh die Verfolgungslage der Bahá’í in Iran dar. Schon unter dem Schah seien die Bahá’í verfolgt worden, berichtet Safiarian. „Unter Khomeiny wird 1980, ein Jahr nach der Islamischen Revolution, die komplette Führung brutal ermordet und in Massengräbern verscharrt. Seitdem sind knapp 200 Bahai in den Gefängnissen des Regimes ermordet worden.1983 wurde die Religionsgemeinschaft der Bahai in Iran verboten.“ Unter Präsident Ahmadinedschad habe sich die Situation dramatisch verschlechtert. In dem Begleitartikel heißt es eingangs:
Im Norden Israels, in Haifa und Akko, liegen die spirituellen und administrativen Zentren der weltweiten Bahai-Gemeinde, die rund sechs Millionen Mitglieder zählt. Dort hat ihr Religionsstifter, der aus Persien stammende Bahaullah, im 19. Jahrhundert seine letzten Jahre verbracht. Das scheint ein Grund, weswegen den Bahai heute vorgeworfen wird, Spione Israels zu sein. So gerät eine friedliche Religionsgemeinschaft ungewollt zwischen die Fronten eines politischen Konflikts – dem Atomstreit zwischen Israel und Iran. „In Iran ist die Grundlage gelegt, um die Bahai auszulöschen“, sagt der Filmemacher Reza Allamehzadeh, der als bisher Einziger die Chance nutzte, Leben und Leiden der Bahai in seiner Heimat zu porträtieren. „Noch ist es nicht so weit. Wenn es zwischen Iran und Israel aber zu einem Krieg kommen sollte, dann werden die Bahai einen hohen Preis zahlen müssen. Was wir jetzt erleben, ist die Vorstufe, die Vertreibung der Bahai.“
Der sechseinhalb Minuten dauerende Beitrag des deutsch-iranischen Journalisten kann in der Mediathek des Senders nachgesehen werden. Auf der Facebook-Seite des Senders kann über den Beitrag diskutiert werden.