Roxana Saberi, die iranisch-amerikanische Journalistin, die 2009 zeitweise zusammen mit den zwei Frauen der inhaftierten iranischen Bahá’í-Führung, Fariba Kamalabadi und Mahvash Sabet, im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis in Haft war, moderiert am Freitagabend das „Hope“-Solidaritätskonzert für Freiheit im Iran in Berlin. Im Corso-Gespräch vom 7. Juni befragte der Deutschlandfunk Roxana Saberi auch über ihre Zeit in der Haft.
… Was hat Ihnen geholfen?
Vor allem die Einzelhaft war schwer. Ich hatte keine Bücher, außer dem Koran, nicht mal Stift oder Papier. Ich verstand nicht, warum ich für etwas bestraft wurde, das ich nicht getan hatte, fühlte mich hilflos und allein – was meine Gefängniswärter ja auch wollten. Später haben sie mich zu anderen Frauen in eine Zelle gelassen, politische Gefangene wie ich. Eine war Studentin, eine andere hat für eine Hilfsorganisation gearbeitet. Es gab zwei Frauen, die in einer Bäckerei einfach nur „Wir wollen Brot!“ gerufen hatten. Und zwei Frauen, die zur religiösen Minderheit der Bahai gehörten. Die haben mich sehr unterstützt, denn sie haben mir gezeigt, dass man sich vom Gefängnis nicht besiegen lassen muss. Also haben wir angefangen, Turnübungen in der Zelle zu machen, über Bücher diskutiert. Ich habe ihnen etwas Englisch beigebracht. Das alles hat geholfen. Und dann habe ich herausgefunden, dass sich Menschen überall auf der Welt für meine Freilassung einsetzten. Das hat mir Mut gemacht.