Seit 2009 wurde mindestens ein Dutzend Häuser oder Geschäfte von Bahá’í in Semnan in Brand gesetzt. Auch auf dem örtlichen Bahá’í-Friedhof kam es zu Brandanschlägen auf Bahá’í-Gebäude. In einigen Fällen waren diese Anschläge begleitet von gesprühter Anti-Bahá’í-Graffiti oder anderen Formen von Vandalismus. Einige Beispiele:

  •  Am 1. Februar 2009 wurde ein dreistöckiges Haus, in dem mehrere Bahá’í-Familien leben, in Brand gesetzt. Gegen 3 Uhr morgens wurden zwei Molotow-Cocktails auf das Gebäude geworfen. Die Brandbomben waren gezielt gegen die Wohnungen der Bahá’í gerichtet. Eine Brandbombe traf auf eine Wand neben einem Fenster im Erdgeschoss, eine zweite traf den Balkon im ersten Stock. Familienmitglieder hörten die Explosionen und konnten die Flammen ersticken.
  • Am 25. Februar 2009 wurde das gleiche Gebäude nochmals durch Molotow-Cocktails angegriffen. Das Haus einer weiteren Bahá’í-Familie in Semnan wurde ebenfalls durch ähnliche Brandbomben getroffen, die auf die Fenster gerichtet waren. In beiden Fällen konnten die Brandsätze schnell gelöscht werden.
  • Von März bis August 2009 wurden mindestens drei Geschäfte, deren Inhaber Bahá’í sind, Opfer von Brandanschlägen, oft sogar mehrmals. Der vielleicht aussagekräftigste Vorfall betrifft den Fall von Payman Shademan, dessen Eigentum in mehreren Fällen beschädigt wurde. Alle Vorfälle können als Hass-Kriminalität bezeichnet werden. Am 31. März 2009 wurde Payman Shademans das vor seinem Haus geparkte Auto vollständig mit Spray versudelt, unter anderem auch mit Anti-Bahá’í Graffiti. Ein paar Tage später, am 2. April, wurde das Geschäft von Shademan mit Anti-Bahá’í-Slogans besprüht, die Hass und Argwohn schürten. Am 23. Juni wurde das Geschäft von Shademan mit Steinen beworfen. Am 29. Juni setzten Angreifer auf Motorrädern das Geschäft von Shademan erfolgreich in Brand, so dass der Großteil seiner Ware vernichtet wurde. Ein paar Wochen später hängte jemand eine tote Katze an die Tür von Shademans Geschäft und kurz darauf wurde das Geschäft abermals von Brandstiftern auf Motorrädern angegriffen.
  • Brandstifter attackierten das Wohnhaus von Yahya Hedayati und ein Geschäft von Akbar Pourhosseini am 16. Februar 2010. Wie im Fall Shademan ist Herr Hedayati schon mehrmals Opfer von Verfolgungen geworden. Im April und Mai 2009 warfen Rowdies in mindestens neun Fällen die Fenster seines Hauses ein. Am 3. September 2010 wurde ein Sprengstoff  in sein Haus geworfen.
  • Der Bahá’í-Friedhof für die beiden Städte Semnan und Sangsar wurden im Februar 2009 ebenfalls von Brandstiftern und Rowdies überfallen. Etwa 50 Grabsteine wurden demoliert und die auf dem Friedhof befindliche Leichenhalle in Brand gesetzt. Außerdem wurde Anti-Bahá’í-Graffiti auf große Stahlwassertrommeln und -tanks auf dem Friedhof gesprüht. Tod den “unreinen, ungläubigen Bahá’í” und Anspielungen auf “Israel und England“ war zu lesen. Mitte August 2009 wurde ein Bereich des Bahá’í-Friedhofs in Semnan, in dem Gebete für die Verstorbenen gesprochen werden, mit einem Frontlader zerstört. Die Tür zu dem Gebäude auf dem Friedhof, in dem die Verstorbenen gewaschen und zur Bestattung vorbereitet werden, wurde blockiert, indem mit dem Frontlader Erde vor der Tür aufgeschüttet wurde.