Mord an Ataollah Rezwani

Am 24. August 2013 wurde der Bahá’í Ataollah Rezwani aus der südiranischen Stadt Bandar Abbas in seinem Auto mit einer Kugel im Hinterkopf erschossen aufgefunden.

Der Leichnam des Bahá’í wurde in seinem Auto aufgefunden, nachdem er nicht mehr nach Hause zurückkam und seine Familie sich deshalb auf die Suche nach ihm machte. Er wurde in der Nähe des Bahnhofs gefunden, der am Rande der Stadt liegt. Wir gehen davon aus, dass Herr Rezwani von seinen Angreifern gezwungen wurde, diesen Ort anzusteuern.
Ataollah Rezwani war in Bandar Abbas als Bahá‘í äußerst bekannt und beliebt. Als junger Mann musste er – da er Bahá‘í war – sein Ingenieursstudium abbrechen. Trotzdem hatte er sich in der Folge einen Namen als Experte für Wasseraufbereitung gemacht, sodass er auch in anderen Städten in dieser Branche arbeitete.
Erst kürzlich wurde er jedoch auf Druck des Geheimdienstministeriums von seiner Arbeitsstelle entlassen und musste seinen Lebensunterhalt damit verdienen, Ausrüstungen zur Wasseraufbereitung zu verkaufen. Auch wurde ihm von den gleichen Regierungsbeamten bedeutet, zusammen mit seiner Familie die Stadt zu verlassen. Danach erhielt er von unbekannten Personen regelmäßig bedrohliche Telefonanrufe.
In diesem Zusammenhang stellen wir fest, dass bei verschiedenen Gelegenheiten in den letzten Jahren lokale Religionsführer des Öfteren den Versuch unternahmen, in ihren Freitagspredigten die Bevölkerung gegen die Bahá‘í aufzuhetzen. Wir sehen den Mord an Ataollah Rezwani im Kontext einer nicht nachlassenden Verfolgungspolitik der iranischen Regierung gegen die Bahá‘í des Landes.
Die Bahá’í Gemeinde in Deutschland appellierte an die Bundesregierung, die iranische Regierung aufzufordern, die Verantwortlichen für dieses Verbrechen der Justiz zu überstellen, die Sicherheit der Bahá’í in ihrem Land zu gewährleisten und ihnen die seit langem vorenthaltenen Bürgerrechte zu gewähren.

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