Serkan Tören wird Pate von inhaftierter iranischer Bahá’í-Führung

In einer Mitteilung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte fordert Serkan Tören (FDP), Mitglied des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des Deutschen Bundestages: „Fariba Kamalabadi ist sofort freizulassen“.

Fariba Kamalabadi gehört dem siebenköpfigen Bahá’í-Führungsgremium an, das 2008 verhaftet wurde. Sie befindet sich seit dem 14. Mai 2008 in Haft. Im August 2010 wurden alle Mitglieder der Führungsgruppe vom Richter Moghiseh von der 28. Abteilung des Revolutionsgerichts zu 20 Jahren Haft wegen „Spionage für Israel“, „Blasphemie“ und „Propaganda gegen das Regime“ verurteilt. Nach Haftzeiten in den für Folter berüchtigten Gefängnissen Gohardasht/Provinz Alborz und Gharchak/Provinz Teheran wurde Frau Kamalabadi im Mai 2011 in das Teheraner Evin-Gefängnis verlegt, wo ebenfalls chronische Überbelegung, Folter und Verweigerung medizinischer Hilfe herrschen.

Serkan Tören würdigt Fariba Kamalabadi als eine mutige Kämpferin, die sich für ihren Glauben einsetzt: Die Inhaftierung von Frau Kamalbadi ist zutiefst inhuman. „Ich fordere die iranische Regierung erneut auf, der Glaubensgemeinschaft der Bahá’í Religionsfreiheit zu gewähren, zu der sich der Iran völkerrechtlich verpflichtet hat“. Tören ist zudem zutiefst bestürzt darüber, dass die Menschenrechte von Minderheiten im Iran nicht geachtet und geschützt werden. Er fordert die internationale Gemeinschaft auf, weiterhin Druck auf den Iran auszuüben, damit es seinem internationalen Verpflichtungen nachkommt.

Seit Jahren werden vom Iran die Rechte des internationalen Paktes über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte wie auch die Vereinbarungen im internationalen Pakt für bürgerliche und politische Rechte missachtet. Und dies obwohl der Iran beide Pakte als Vertragsstaat unterzeichnet hat, sagte Tören nach Angaben der IGFM. Ihren Angaben zufolge hat sich die Situation im Iran für religiöse Minderheiten nach der Wiederwahl Mahmud Ahmadinedschads am 12. Juni 2009 dramatisch verschärft. Täglich würden sie diskriminiert, misshandelt, gefangen genommen – viele würden zudem zum Tode verurteilt, heißt es.

Mit über 300.000 Angehörigen ist die Bahá’í-Gemeinde im Iran die größte religiöse Minderheit des Landes. Seit Gründung der Islamischen Republik im Jahre 1979 ist sie Zielobjekt rigoroser Verfolgung.

Im Rahmen des Patenschaftsprogramms der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) engagieren sich prominente Politiker für politische Gefangene im Iran. IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin betont: „Fariba Kamalabadi ist leider nur ein Fall unter vielen – es gibt Hunderte wenn nicht gar Tausende von Personen in der Islamischen Republik Iran, die aufgrund ihrer Religion in Haft sitzen. Viele von ihnen werden unter unmenschlichen Bedingungen gehalten – teilweise schlimmer als Tiere. Massive physische und psychische Gewalt ist in iranischen Gefängnissen an der Tagesordnung. Eine politische Patenschaft wie sie Serkan Tören übernommen hat, gibt den vom Regime Verfolgten internationale Aufmerksamkeit und damit Schutz“. Bisher unterstützen u.a. die Bundestagsabgeordneten Ute Zapf (SPD), Tabea Rößner (Grüne) und Marina Schuster (FDP) das Programm der IGFM.

Diesen Artikel teilen: